Konferenz :
Muttersprache, Mehrsprachigkeit und Diversity: Herausforderungen und Chancen
Datum: 29.02.2020, 12-17 Uhr
IUBH Dortmund
Rheinlanddamm 201
44139 Dortmund
in Kooperation mit der IUBH Dortmund
Das Thema
Am 21. Februar ist Internationaler Tag der Muttersprache. Dieser wurde von der UNESCO zur Förderung sprachlicher sowie kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit ausgerufen. Weltweit sind gut die Hälfte aller Sprachen vom Aussterben bedroht. Die UNESCO erachtet es als Notwendigkeit, Sprachen als Zeichen der kulturellen Identität der Sprechenden zu fördern, und verweist auf die Bedeutung von Sprachen und Fremdsprachen sowie Mehrsprachigkeit als Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis und Respekt.
Das Thema Mehrsprachigkeit wird nicht nur in der Wissenschaft im Hinblick auf negative bzw. positive Assoziationen beim Spracherwerb kontrovers diskutiert, auch in integrationspolitischen Debatten divergieren die Ansichten hierzu. Eine besondere Stellung nimmt hierbei die kurdische Sprache ein, welche keine nationalstaatliche Zuordnung aufweist. Dies ist sowohl im Kontext von Integration bzw. Integrationspolitik, aber auch in Bezug auf den Herkunftssprachlichen Unterricht von Relevanz.
Mit der Fachtagung wollen wir die unterschiedlichen Einflussfaktoren bezüglich Muttersprache benennen und das Thema Mehrsprachigkeit und Diversität im Kontext von Herausforderungen und Chancen eingehender betrachten. In einer abschließenden Podiumsdiskussion möchten wir uns mit den Interaktionen von Diversität, Multilingualität und Integration auseinandersetzen.
Forum I: Muttersprache und Multilingualität
Prof. Dr. Katharina Brisic, Germanistische Linguistik, Universität Freiburg
Mehrsprachigkeit: Problem oder Perspektive
Dr. Renate Delucchi, akademische Rätin, AG Diversitätsstudien, Fakultät für Kulturwissenschaften, Universität Dortmund
Bilingualität: Kognition und Sprache
Andulkadir Ulumaskan, Vorsitzender des Verbandes kurdischer Lehrer e.V.
HSU Kurdisch: Hürden, Herausforderungen und Handlungsbedarf
Moderation: Nalin Erdinç, Lehramtsstudentin, Köln
Forum II: Interaktion von Sprache, Literatur und Gesellschaft
Prof. Dr. Şefik Tagay, Psychologe, TU Köln
Traumabewältigung im Kontext von Identität und Sprache
Prof. AI. Dr. Ibrahim Seydo Aydoğan, INALCO Paris
Politisierung und Sprache: Konnotationen und Kontroversen
Davut Yesilmen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Duisburg-Essen
Kurdische Literatur: sprachliche und gesellschaftliche Einflüsse
Moderation: Münnever Azizoglu Bazan, Sozialwissenschaftlerin, Universität Bremen
Podiumsdiskussion: Diversität, Multilingualität und Integration
Dr. Talibe Süzen, Referentin für Migration für die interkulturelle Kinder- und Jugendhilfe beim Bundesverband AWO, Berlin
Hamdiye Ertas, Lehrerin, Co-Sprecherin des AK Kurdistan in der GEW Bremen
Moderation: Dersim Dagdeviren, Ärztin, Co-Vorsitzende von Kurd-Akad, Dortmund